Wir können das BUN/Kreatinin-Verhältnis untersuchen, um die Ursache des Nierenversagens zu ermitteln. Das Verhältnis von BUN zu Kreatinin liegt normalerweise zwischen 10:1 und 20:1. Ein erhöhtes Verhältnis kann auf einen Zustand zurückzuführen sein, der eine Verringerung des Blutflusses zu den Nieren verursacht, wie z. B. Herzinsuffizienz oder Dehydrierung. Ein erhöhtes Verhältnis kann auch bei erhöhtem Eiweißgehalt in der Nahrung oder bei einer Blutung auftreten. Das Verhältnis kann bei Lebererkrankungen (aufgrund einer verminderten Bildung von Harnstoff) und Unterernährung verringert sein.

*Beachten Sie, dass BUN=Blut-Harnstoff-Stickstoff ist, der im Wesentlichen eine Messung von Harnstoff ist. Harnstoff wird in der Leber als Nebenprodukt des Eiweißstoffwechsels gebildet.

BUN: Cr Ort Mechanismus
>20:1 Prärenal (vor der Niere) BUN-Rückresorption ist erhöht. BUN ist im Verhältnis zum Kreatinin im Serum überproportional erhöht. Es besteht der Verdacht auf Dehydratation oder Hypoperfusion.
10-20:1 Normal oder intrarenal (ATN) Normaler Bereich. Kann auch ATN sein. Einigen Quellen zufolge liegt der Normalbereich bei 10-15:1. Eine Nierenschädigung führt zu einer verminderten Rückresorption von BUN, wodurch das BUN:Cr-Verhältnis sinkt. Unter normalen Umständen werden sowohl BUN als auch Cr gefiltert. Bei der Passage durch den Nierentubulus wird BUN aus dem PCT (proximal convoluted tubule) rückresorbiert, während Kreatinin nicht rückresorbiert, sondern stattdessen vermehrt in den Tubulus im DCT ausgeschieden wird. Bei ATN ist die Rückresorption von BUN oder die Ausscheidung von Cr vermindert, so dass das Verhältnis normal ist.
<10:1 Postrenal?

*** Ein BUN/Cr-Verhältnis, das hoch ist, wenn BUN und Kreatinin entweder niedrig sind oder im unteren Bereich des Normalbereichs liegen, ist klinisch nicht signifikant.

Das BUN/Cr-Verhältnis ist bei ATN (intrarenal) mit 10 bis 15:1 normal, liegt aber bei prärenaler Erkrankung aufgrund der erhöhten passiven Harnstoffrückresorption, die auf die erhöhte proximale Natrium- und Wasserrückresorption folgt, oft über 20:1. Daher ist ein hohes Verhältnis ein Hinweis auf eine prärenale Erkrankung, solange keine andere Ursache für ein hohes Verhältnis vorliegt.

Beispiele:

Der BUN-Wert steigt überproportional zum Serumkreatinin an, wenn die Harnstoffproduktion aufgrund einer Blutung im Magen-Darm-Trakt (oben etwas stärker als unten), eines Gewebeabbaus oder einer Glukokortikoidtherapie erhöht ist.

Das Verhältnis BUN/Serumkreatinin kann 20:1 überschreiten, wenn der Verlust von Muskelmasse bei einem chronisch kranken oder älteren Patienten die Kreatininproduktion und damit die Serumkreatininkonzentration unabhängig von der GFR senkt. Dieses Problem ist jedoch chronisch und kann einen akuten Anstieg der BUN, der in keinem Verhältnis zu einer Veränderung der Serumkreatininkonzentration steht, nicht erklären.

Im Gegensatz zum potenziellen Nutzen eines hohen BUN/Serumkreatinin-Verhältnisses ist ein normales Verhältnis von begrenztem diagnostischem Nutzen. Insbesondere sollte eine prärenale Erkrankung nicht durch ein normales Verhältnis ausgeschlossen werden, da eine verminderte Harnstoffproduktion (aufgrund einer verminderten Proteinzufuhr oder einer zugrunde liegenden Lebererkrankung) den erwarteten Anstieg von BUN aufgrund einer erhöhten tubulären Reabsorption verhindern kann.

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