X

Datenschutz &Cookies

Diese Seite verwendet Cookies. Wenn Sie fortfahren, erklären Sie sich mit deren Verwendung einverstanden. Erfahren Sie mehr, einschließlich wie Sie Cookies kontrollieren können.

Got It!

Werbung

⭐⭐⭐

Bewertung: 3 von 5.

Das 2001 von Jacques Polge kreierte Coco Mademoiselle war in den letzten Jahren der Bestseller von Chanel und hat sogar das legendäre Nº5 überholt. Es ist seltsam zu denken, dass diese solide Säule der Marke (mit Flankern und einer großen ergänzenden Linie) eigentlich ein Flanker von Coco ist… Diese beiden sind so völlig unterschiedlich!

Coco ist ein vollwürziger Orientale. Eine Ode an Nelke und Amber, umhüllt von tiefem Sandelholz, Harzen und einem Hauch von dunkler Rose. Dünn gewölbte Augenbrauen, zimtfarbene Lippen, mit einem unbeeindruckten Lächeln auf Samtsofas lümmeln, Brandy schlürfen und alten Liedern lauschen.

Coco Mademoiselle gibt die Diva-Vibes weiter. Mit hohen Absätzen und einer Frisur à la Garçonne, gepaart mit knallpinkem Lippenstift, geht es in die Stadt. Wie ihre Vorgängerin beansprucht sie die Aufmerksamkeit des Raumes, aber während Coco das tut, indem sie am Eingang hochmütig innehält, tänzelt Mademoiselle einfach mit einem hellen, sehr lauten Lachen herein, das manche als unausstehlich empfinden, andere als fesselnd…

Review

Coco Mademoiselle teilt technisch gesehen ein paar Noten mit Coco. Aber technisch ist hier ein Schlüsselwort, denn die beiden Düfte riechen überhaupt nicht gleich. Während Coco ein harmonischer Chor von warmen, würzigen und tiefen Noten ist (Nelken ergänzen natürlich Sandelholz, Harze und Amber), fällt mir an Coco Mademoiselle vor allem die Verwendung von „kontrastreichen“ Elementen auf. Zum Beispiel:

Coco Mademoiselle eröffnet mit einem saftigen Spritzer süßer Orange, gepaart mit aromatischer, leicht bitterer und angenehm adstringierender Bergamotte. Die Wirkung ist nicht so frisch wie bei einem Parfüm, aber sie ist hell und sogar spritzig. Die blumige Herznote folgt dem Beispiel und riecht, typisch für Chanel, weder nach Natur noch nach Shampoo¹. Nektarige Mimose, moschusartiger Jasmin, samtige Rose & und Ylang Ylang verschmelzen zu einem reichen, abstrakten, pfirsichfarbenen Akkord. Es fühlt sich sehr „parfümig“ und laut an, aber auf eine zusammenhängende Art und Weise.

Bis zu diesem Punkt ist Coco Mademoiselle bereits eine Gegenüberstellung von funkelnd und samtig, hell und warm, aber seine Akkorde arbeiten immer noch zusammen, um einen blumenzentrierten, sehr femininen, hübschen Eindruck zu schaffen.

Dann kommt die Basis. Dies ist kein typischer „Rosenduft“, der fluffig-flüsternd-weiß-muschelig endet. Die Basis von Coco Mademoiselle besteht aus einer sauberen und cremigen (zu) großen Portion weißem Moschus und nicht-pflanzlichem Patchouli, gepudert mit warmem, süßem Tonka und großzügig geschnürt mit moosig-wurzeligem Vetiver. Die Wirkung ist rund, tief, erdig, grünlich und fast männlich.

Diese Mischung aus frischen, süßen, blumigen & dunklen Akkorden, sprudelnden & strengen, traditionell femininen & maskulinen olfaktorischen Elementen – die allesamt hohe Töne anschlagen – ist es, was Coco Mademoiselle für mich zu einem so kühnen Spiel mit Kontrasten macht. Das macht ihn komplex und einzigartig, aber auch ein wenig herausfordernd für mich. Doch so laut und beängstigend er auch sein mag, dieser Duft hat auch eine gewisse (kühne) Eleganz. Ich schätze ihn jetzt mehr, nach vielen Versuchen und da ich mit Patchouli-zentrierten Kompositionen vertrauter bin²… Auch wenn ich es viel lieber mag, ihn kurz aus der Ferne an anderen zu schnuppern, als ihn selbst zu tragen.

Langlebigkeit und Projektion sind sehr gut für mich. Er ist ziemlich intensiv (fast schon ermüdend), vor allem in den ersten 1-2 Stunden… Ich persönlich mag ihn mehr im weicheren, sanfteren Drydown.

Duft-Eindrücke

Noten: (Kopf) Mandarine, Orange, Orangenblüte, Bergamotte; (Herz) Mimose, Rose, Ylang Ylang, Jasmin; (Basis) Opoponax, Vanille, weißer Moschus, Tonka, Patchouli, Vetiver.

Farbeindruck: Warmes Pfirsich-Rosa.

Erinnert an: Ein lebendiges Outfit in rosa, weißen & Grautönen; bringt rosa Lippenstift & High Heels.

Ähnlich zu: Dior Miss Dior (EdP)³; Chanel Coco Noir.

Saison &Anlass: Das ganze Jahr über, aber für den Sommer finde ich ihn zu intensiv.

Fazit

Während mich Coco vom ersten Schnuppern an in Ohnmacht fallen ließ, war ich nach mehreren Schnuppertests & kein Fan von Coco Mademoiselle – worauf ich dann bestand, denn ich gebe zu, dass ich den Flakon immer geliebt habe (es ist der klassische Chanel-Flakon, und er ist rosa! Ich meine… es ist fast unfair, wie hübsch dieser Flakon aussieht!)

Ich bin jedoch froh, dass ich Coco Mademoiselle (mehrere) weitere Chancen gegeben habe. Wenn man sich erst einmal an die dicke (wenn auch sanfte) Wolke aus Moschus und mit Vetiver gewürztem Patchouli gewöhnt hat, ist dies eine einzigartige, charmante Komposition. Ein bisschen zu frech, aber lustig, und ein bisschen zu laut, aber immer noch ausgefeilt.

Ich glaube nicht, dass dies das Beste von Chanel ist (für mich ist die Nº5-Linie viel raffinierter, künstlerischer und schöner!), und ich mag die originale Coco viel lieber… Aber dies ist immer noch ein markanter Duft, einprägsam und dennoch im Alltag tragbar.

Kühn &hübsch auf einmal.

¹ Um genau zu sein, gibt es einen Chanel-Duft, der für meine Nase sehr shampoohaft-blumig ist – Chance Eau Tendre. Aber es schafft es irgendwie, wie das schönste Shampoo aller Zeiten zu riechen, also funktioniert es immer noch sehr gut.

² Mugler Angel lässt Coco Mademoiselle im Vergleich zierlich und zart erscheinen, lol.

³ Vor allem in der vorherigen, 2012er Version (ich vermute, dass Coco Mademoiselle die 2012er Miss Dior stark beeinflusst hat), aber auch die aktuelle 2017er Version hat einen allgemein ähnlichen Stil.

Duftreview: Dior – Miss Dior

Schöne Rosen!

Januar 5, 2020August 23, 2020

Duft Review: Chanel – Coco (EdP & EdT)

Einfach fabelhaft, Darling!

4. September 2020Oktober 19, 2020

Duft-Review: Chanel – Les Eaux de Chanel

Eine Übersicht über die gesamte Linie: Paris-Venise, Paris-Biarritz, Paris-Deauville & Paris-Riviera.

7. August 202016. Dezember 2020

Anzeigen

admin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

lg