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Ernst Heinrich Weber

Ernst Heinrich Weber (24. Juni 1795 – 26. Januar 1878) war ein deutscher Arzt, der als einer der Begründer der experimentellen Psychologie gilt.

Weber studierte Medizin an der Universität Wittenberg. 1818 wurde er als außerordentlicher Professor für vergleichende Anatomie an die Universität Leipzig berufen, wo er 1821 zum außerordentlichen Professor für Anatomie und Physiologie ernannt wurde.

In den 1820er oder 1830er Jahren begann Weber mit dem Studium des Tastsinns, der Zweipunktschwelle und der Gewichtswahrnehmung. Er veröffentlichte seine frühen Arbeiten 1834 auf Latein (De Tactu) und gab sie zusammen mit späteren Arbeiten 1846 auf Deutsch heraus (Tastsinn und Gemeingefühl). Er stellte fest, dass die Unterscheidung von Gewichten beim aktiven Heben viel feiner war als beim Auflegen der Gewichte auf gestützte Hände. Er fand auch heraus, dass die gerade noch wahrnehmbare Differenz (jnd) der Veränderung der Größe eines Reizes (d. h. kleine Gewichte in der Hand) proportional zur Größe des Reizes ist (z. B. 5 %) und nicht ein absoluter Wert ist (z. B. 5 Gramm). Gustav Fechner nannte dies das Webersche Gesetz. Fechner untersuchte diese Beziehung in den 1850er Jahren weiter und vertrat unter Einbeziehung der Weberschen Proportionalitätsgesetze eine logarithmische Beziehung zwischen physischen und psychologischen (oder wahrgenommenen) Größenordnungen. Dieses neue Gesetz wurde als Fechners Gesetz oder Weber-Fechner-Gesetz bekannt und bildete die Grundlage von Fechners neuer Wissenschaft der Psychophysik.

Weber ist auch für seine Entdeckungen in der Anatomie bekannt, insbesondere für die Existenz eines rudimentären Uterus bei männlichen Säugetieren, aber sein größerer Ruhm beruht auf seiner Pionierarbeit bei der Erforschung der Sinnesorgane. Seine Arbeiten über das Ohr und die Hautsinne – Druck, Temperatur und das, was man damals den „gesunden Menschenverstand“ nannte – führten zur Einführung der experimentellen Methode in der Psychologie. Das wichtige Gesetz, das gewöhnlich seinen Namen trägt, war das erste allgemeine Gesetz der Psychophysik. Weber selbst lieferte jedoch nur sehr wenige experimentelle Daten zu diesem Thema, und spätere Arbeiten zeigten, dass das Gesetz für die meisten Sinnesmodalitäten nur ungefähr im mittleren Bereich gilt. Weber schlug keine theoretische Begründung für dieses Gesetz vor. Er ist eher für seine Arbeiten über die Beziehung zwischen neuronaler Struktur und Empfindung in Erinnerung geblieben.

1866 wurde Weber als Professor für Physiologie und 1871 auch als Professor für Anatomie pensioniert. Um diese Zeit entdeckten er und sein Bruder Eduard Friedrich Weber die hemmende Kraft des Vagusnervs.

Werke

Hauptwerke:

  • Anatomia comparata nervi sympathici (1817)
  • De aure et auditu hominis et animalium (1820)
  • Tractatus de motu iridis (1821)
  • Wellenlehre auf Experimente gegrűndet (1825)

Gemeinsame Werke mit seinen Brüdern Wilhelm Eduard Weber und Eduard Friedrich Weber:

  • Zusätze zur Lehre vom Bau und von der Verrichtung der Geschlechtsorgane (1846)
  • Die Lehre vom Tastsinn und Gemeingefühl (185l)
  • Annotationes anatomicae et physiologicae (1851)

See also

  • Weberian apparatus
  • Weber test
  1. Kruta, V. (1976) Weber, Ernst Heinrich. In C.C.Gillespie (Ed) Dictionary of Scientific Biography, Vol. XIV, pp. 199-202. New York: Charles Scribner’s Sons.
  2. Weber, E.H. (1834)De pulsu, resorptione, auditu et tactu. Anatationes anatomicae et physiologicae. Leipzig: Koehler.
  3. Weber, E.H. (1846) Tastsinn und Gemeingefühl. In R. Wagner (Ed) Handwörterbuch der Physiologie. Vol. III, pp. 481-588. Brunswick: Vieweg.
  4. Ross, H. E. and Murray, D.J. (Eds & Transl)(1996) E.H. Weber on the tactile senses (2nd edition). Hove: Erlbaum (UK) Taylor & Francis.
  5. Template:Cite NIE
  6. Laming, D. (1986) Sensory analysis. New York: Academic Press
  7. Ross, H.E. (1995) Weber then and now. Perception, 24: 599-602.
  • „Ernst Heinrich Weber (1795-1878) Leipziger Physiologe“, JAMA 199 (4): 272-273, 1967, 1967 Jan 23, doi:10.1001/jama.199.4.272, PMID 5334161
  • Huizing, E H (1973), „Die frühen Beschreibungen der sogenannten Stimmgabeltests von Weber und Rinne. I. Der „Weber-Test“ und seine Erstbeschreibung durch Schmalz“, ORL J. Otorhinolaryngol. Relat. Spec. 35 (5): 278-82, PMID 4584086
  • Meischner, W (1978), „“, Zeitschrift für Psychologie mit Zeitschrift für angewandte Psychologie 186 (2): 159-69, PMID 33497
  • Zakrzewski, A (1979), „“, Otolaryngologia polska. the Polish otolaryngology 33 (1): 84, 110, PMID 375161
  • Bickerton, R C; Barr, G S (1987), „The origin of the tuning fork“, Journal of the Royal Society of Medicine 80 (12): 771-3, 1987 Dec, PMID 3323515
  • Ross, H E (1995), „Weber then and now“, Perception 24 (6): 599-602, PMID 7478901
  • Hildebrand, Reinhard (2005), „“, Ann. Anat. 187 (5-6): 439-459, 2005 Nov, doi:10.1016/j.aanat.2005.06.003, PMID 16320825
  • Kurzbiographie von Ernst Heinrich Weber. URL abgerufen am 2007-11-09.

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Autoritätskontrolle

-VIAF: 64080674 – – – – – – – – – – – –

Persondaten
NAME Weber, Ernst Heinrich
ALTERNATIVE NAMEN
KURZBESCHREIBUNG Deutscher Psychologe
GEBURTSDATUM Juni 24, 1795
GEBURTSORT Wittenberg, Sachsen, Heiliges Römisches Reich
TODESDATUM Januar 26, 1878
TODESORT Leipzig, Sachsen

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