Siehe auch: Berufsethik

Ein Verhaltenskodex wird von einem Berufsstand (oder einer staatlichen oder nichtstaatlichen Organisation) verabschiedet, um diesen Beruf zu regulieren. Ein Verhaltenskodex kann als Kodex der beruflichen Verantwortung bezeichnet werden, in dem schwierige Fragen und schwierige Entscheidungen, die oft getroffen werden müssen, erörtert werden und in dem klar dargelegt wird, welches Verhalten unter den gegebenen Umständen als „ethisch“ oder „korrekt“ oder „richtig“ angesehen wird. Im Rahmen einer Mitgliedschaft kann die Nichteinhaltung eines Verhaltenskodexes zum Ausschluss aus der Berufsorganisation führen. Die International Federation of Accountants hat in ihrem internationalen Leitfaden für bewährte Praktiken „Defining and Developing an Effective Code of Conduct for Organizations“ aus dem Jahr 2007 die folgende Arbeitsdefinition gegeben: „Prinzipien, Werte, Standards oder Verhaltensregeln, die die Entscheidungen, Verfahren und Systeme einer Organisation in einer Weise leiten, die (a) zum Wohlergehen ihrer wichtigsten Interessengruppen beiträgt und (b) die Rechte aller von ihrer Tätigkeit betroffenen Mitglieder respektiert.“

Nachfolgend sind einige beispielhafte Aussagen aus den Berufskodizes der Fourth Estate Public Benefit Corporation (Fourth Estate), der Public Relations Society of America (PRSA) und der Society of Professional Journalists (SPJ) aufgeführt:

Fourth Estate’s Journalism Code of Practice „Accuracy: Genauigkeit ist, mehr noch als Exklusivität oder Aktualität, der wichtigste Wert des Journalismus.“ „Unabhängigkeit: Die Unabhängigkeit von staatlicher Kontrolle, Geschäftsinteressen, Marktkräften oder anderen Interessen oder Druck von außen ist ein Markenzeichen für sachlichen, kritischen und zuverlässigen Journalismus. Sie stärkt die Legitimität und Glaubwürdigkeit in den Augen der Öffentlichkeit.“ „Unparteilichkeit: Unparteilichkeit bedeutet, dass man weder für noch gegen eine bestimmte Ideologie, Idee oder Vorurteil voreingenommen ist. Unparteilichkeit erfordert Fairness und Ausgewogenheit, die sich nach dem Gewicht der Beweise richtet: Sie ermöglicht es dem Journalisten, den Ereignissen durch eine unvoreingenommene Analyse aller relevanten Fakten und Perspektiven einen Sinn zu geben.“ „Integrität: Integrität im Journalismus stellt sicher, dass Menschen und Organisationen die Werte des Journalismus hochhalten, immer danach streben, in jeder Situation das Richtige zu tun, selbst wenn dies zu ihrem persönlichen oder organisatorischen Nachteil ist, und ihre Verpflichtungen gegenüber der Öffentlichkeit an erste Stelle setzen.“ „Schadensminimierung: Journalisten müssen immer daran denken, dass es um Menschenleben geht. Der potenzielle Nutzen für die Öffentlichkeit muss den potenziellen Schaden, der durch die journalistische Tätigkeit entstehen kann, ausreichend überwiegen.“ „Engagement: Die Einbindung der Öffentlichkeit stellt sicher, dass der Journalismus offen, zugänglich, kooperativ und partizipativ bleibt, während der Journalist gleichzeitig den höchsten Standards der Genauigkeit, Unabhängigkeit, Unparteilichkeit und Integrität verpflichtet bleibt.“ „Rechenschaftspflicht: Rechenschaftspflicht ist eine wesentliche Voraussetzung für die ethische Ausübung des Journalismus und die Wahrung des öffentlichen Vertrauens. Rechenschaftspflicht bei der Nachrichtenerfassung und Berichterstattung bedeutet, dass man feste Verpflichtungen eingeht und die Verantwortung für den eigenen Journalismus und den Journalismus der Kollegen übernimmt.“ PRSA-Ethikkodex „Loyalität: Wir sind denjenigen treu, die wir vertreten, und ehren gleichzeitig unsere Verpflichtung, dem öffentlichen Interesse zu dienen.“ „Fairness: Wir gehen fair mit Kunden, Arbeitgebern, Konkurrenten, Kollegen, Verkäufern, den Medien und der allgemeinen Öffentlichkeit um. Wir respektieren alle Meinungen und unterstützen das Recht auf freie Meinungsäußerung.“ SPJ-Ethikkodex „Schaden minimieren … Wägen Sie das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach Informationen gegen möglichen Schaden oder Unannehmlichkeiten ab. Das Streben nach Nachrichten ist kein Freibrief für Arroganz oder unangemessene Aufdringlichkeit. … Wägen Sie das Recht eines Verdächtigen auf ein faires Verfahren mit dem Recht der Öffentlichkeit auf Information ab. Berücksichtigen Sie die Auswirkungen der Identifizierung von Verdächtigen, bevor sie vor Gericht angeklagt werden. …“ „Unabhängig handeln … Vermeiden Sie tatsächliche oder vermeintliche Interessenkonflikte. Legen Sie unvermeidbare Konflikte offen.“

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