Fortpflanzungsaspekte von Neuweltaffen werden in einem evolutionären Kontext betrachtet. Molekulare Phylogenien zeigen eindeutig, dass sie monophyletisch sind. Sie zeigen aber auch, dass Neuweltkrallenaffen nicht mit allen anderen Platyrrhinen verwandt sind. Stattdessen trennte die erste Divergenz Titis, Sakis und Uakaris von allen anderen. Einige daraus resultierende kladistische Klassifizierungen schließen die Neuweltkrallenaffen verwirrenderweise in die Cebidae ein. Eine klassische, auf Klassen basierende Klassifikation kann jedoch eine Trennung zwischen Cebidae und Callitrichidae (die spezialisierte evolutionäre Zwerge sind) aufrechterhalten. In den molekularen Stammbäumen ist Callimico ebenfalls durchgängig innerhalb der Callitrichidae angesiedelt, da er näher mit den Seidenäffchen als mit den Tamarinen verwandt ist. Eierstockzyklen und Trächtigkeit werden überprüft, insbesondere im Vergleich zu den Schwestergruppen (Altweltaffen, Affen und Menschen). Neuweltaffen haben ebenfalls eine invasive Plazentation und Menstruation (wenn auch nur schwach ausgeprägt bei Callitrichiden). Neuweltaffen sind unter den Primaten ungewöhnlich, weil die Dauer der Eierstockzyklen oft verkürzt ist. Cebiden haben Einzelgeburten, aber Seidenäffchen und Tamarine zeigen eine sekundäre Evolution von Mehrlingsgeburten, mit einem höchst ungewöhnlichen gemeinsamen Plazentakreislauf, der zu Chimärismus führt. Die Verzögerungsphase in der frühen Trächtigkeit zeigt ebenfalls eine sekundäre Ausdehnung bei Callitrichiden, einschließlich Callimico. Mehrlingsschwangerschaften wurden offenbar während der Evolution von Callimico von einem gemeinsamen Vorfahren mit den Seidenäffchen sekundär unterdrückt.