Zielsetzung: In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob ein hoher Kaliumspiegel während der Schwangerschaft ein unabhängiger Risikofaktor für zukünftige atherosklerotische Morbidität ist.
Patienten und Methoden: Es wurde eine Fall-Kontroll-Studie durchgeführt, an der Frauen teilnahmen, die zwischen den Jahren 2000-2012 entbunden hatten und anschließend nach ihrer letzten Entbindung eine atherosklerotische Morbidität entwickelten (n = 653), sowie angepasste Kontrollen (n = 4101). Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 57,7 ± 36,5 bzw. 78,5 ± 42,3 Monate. Die Fälle wurden weiter unterteilt in: schwerwiegende Ereignisse (schwere atherosklerotische Morbidität; n = 363), geringfügige Ereignisse (d. h. kardiovaskuläre Risikofaktoren; n = 201) und kardiovaskuläre Bewertungstests (n = 89). Die Cox-Proportional-Hazards-Modelle wurden zur Schätzung der bereinigten Hazard Ratios (HR) für Krankenhausaufenthalte verwendet, wobei für Störfaktoren kontrolliert wurde.
Ergebnisse: Ein Cox-Proportional-Hazard-Modell, das für Confounder wie Schwangerschaftshypertonie, Schwangerschaftsdiabetes mellitus, Adipositas, mütterliches Alter, Kreatininspiegel und Schwangerschaftswoche bei der Indexschwangerschaft kontrollierte, zeigte, dass K(+ )≥ 5,0 mEq/L während der Schwangerschaft signifikant mit Krankenhausaufenthalten aufgrund schwerer atherosklerotischer Morbidität assoziiert war (bereinigte HR = 1,55; 95% CI 1,02-2,35; p = 0,039). Ein nicht signifikanter Trend wurde auch bei den langfristigen Gesamtkrankenhausaufenthalten wegen atherosklerotischer Erkrankungen festgestellt (bereinigte HR = 1,39; 95% CI 0,99-1,94; p = 0,052).
Schlussfolgerung: Ein hoher Kaliumspiegel während der Schwangerschaft ist mit einem signifikanten Risiko für schwere atherosklerotische Morbidität verbunden, da er ein Hinweis auf eine okkulte Stoffwechsel- und Nierenfunktionsstörung sein könnte.