Nordatlantikstrom, auch Nordatlantikdrift genannt, Teil eines sich im Uhrzeigersinn drehenden Meeresströmungssystems im Nordatlantik, das sich von südöstlich der Grand Bank vor Neufundland, Kanada, bis zur Norwegischen See vor Nordwesteuropa erstreckt. Er stellt die nordöstliche Verlängerung des Golfstroms dar, der im Golf von Mexiko entspringt und in der Mitte des Ozeans allmählich in den Nordatlantikstrom mündet. Er setzt sich aus mehreren breiten Strömungen mit Geschwindigkeiten von etwa 0,2 Knoten zusammen, während der Golfstrom mit 1 bis 6 Knoten eher konzentriert fließt.
Der Nordatlantikstrom zeichnet sich durch warme Temperaturen und einen hohen Salzgehalt aus und wird an der Oberfläche manchmal durch flache und variable Wind-Drift-Bewegungen verdeckt. Die Strömung vermischt sich oft mit dem kalten Nordpolarwasser und schafft so hervorragende Fischgründe in der Nähe von Inseln und entlang der Küste Nordwesteuropas. Die Kombination aus der warmen Strömung und den vorherrschenden Westwinden trägt dazu bei, dass in Nordwesteuropa ein mildes Klima herrscht. Zu den wichtigsten Ausläufern der Strömung gehören der Irminger-, der Norwegen- und der Kanarenstrom (s. u.).