Sie haben vielleicht eine schöne Augenfarbe von einem Elternteil geerbt, aber könnten sie auch für Ihre schlechte Sehkraft verantwortlich sein?
In einigen Fällen ja. Aber zu verstehen, was schlechte Sehkraft verursacht, ist etwas komplexer, als einfach nur Mama und Papa die Schuld zu geben.
Schlechte Sehkraft ist kein dominantes oder rezessives Merkmal, aber es neigt dazu, in Familien zu liegen. Ihre Eltern haben vielleicht eine Sehschärfe von 20/20, aber wenn Ihre Großeltern das nicht hatten, ist es trotzdem möglich, dass Sie Sehprobleme bekommen. Es gibt auch andere Bedingungen und Krankheiten, die von der Genetik beeinflusst werden können, aber Sehprobleme hängen nicht allein von Ihrer DNA ab.
Ist schlechtes Sehen vererbt?
Bis zu einem gewissen Grad ja, aber Ihr Familienstammbaum ist nicht der einzige Faktor, der dazu beiträgt.
Studien haben gezeigt, dass, wenn beide Elternteile kurzsichtig sind, Sie eine Chance von 1 zu 3 haben, auch kurzsichtig zu sein. Wenn jedoch keiner Ihrer Elternteile kurzsichtig ist, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Kurzsichtigkeit entwickeln, bei weniger als 1 zu 40.
Ihre Sehkraft kann bis zu einem gewissen Grad durch die Familiengeschichte bedingt sein, aber auch physische Umweltfaktoren können eine wichtige Rolle bei der Sehkraft spielen.
Übermäßige Exposition gegenüber schädlicher ultravioletter Strahlung kann zahlreiche Augenprobleme verursachen, darunter Katarakte, Makuladegeneration und Krebs. Und falls Sie noch einen Grund brauchten, um sich von Zigaretten fernzuhalten: Raucher haben ein viermal höheres Risiko zu erblinden.
Forscher haben außerdem herausgefunden, dass Schadstoffe, Bakterien, unterschiedliche Luftfeuchtigkeit, Temperaturschwankungen und unsichere Kosmetika die verschiedenen Teile der Augen auf verschiedene Weise beeinflussen und zu Erkrankungen wie Katarakt, Bindehautentzündung, Glaukom und trockenem Auge führen.
Sind häufige Sehstörungen genetisch bedingt?
Ihre Abstammung ist vielleicht nicht in jedem Fall schuld, aber genetische Marker spielen eine Rolle bei Brechungsfehlern.
Brechungsfehler treten auf, wenn die Form Ihres Auges das Licht nicht richtig ablenkt, was zu unscharfem Sehen führt. Augenforscher haben Hinweise darauf, dass Sehprobleme wie Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie), Alterssichtigkeit (Verlust der Nahsicht im Alter) und Astigmatismus genetisch bedingt sind.
Auch andere Entwicklungsstörungen wie Amblyopie (träges Auge) und Strabismus (Schielen) können von Verwandten vererbt werden.
Sind schwere Augenkrankheiten genetisch bedingt?
In einigen Fällen, ja. Mehr als 350 erbliche Augenkrankheiten wie Albinismus, Glaukom, Keratokonus, Retinitis pigmentosa und Retinoblastom können auf eine familiäre Veranlagung für eine schlechte Augengesundheit zurückzuführen sein.
Einige Sehprobleme werden erst im Erwachsenenalter deutlich. Aber wenn es um Augenprobleme im Jugendalter geht, sind 60 Prozent der Fälle von angeborenem Glaukom und Augenfehlfunktionen in der Kindheit durch genetische Faktoren bedingt.
Eine familiäre Verbindung für viele andere Augenkrankheiten ist zwar noch unklar, aber laufende Forschungen deuten darauf hin, dass zwei der schwersten Augenkrankheiten, die zur Erblindung führen, nämlich Glaukom und altersbedingte Makuladegeneration, in der Regel genetisch bedingt sind.
Können genetisch bedingte Augenkrankheiten verhindert werden?
Sie können sich vielleicht nicht vor Ihren ererbten Merkmalen verstecken, aber es gibt dennoch Schritte, die Sie unternehmen können, um zu verhindern, dass sich bestimmte Augenkrankheiten verschlimmern.
Aufmerksame Ernährung, ausreichendes Trinken, gesunde Hygienegewohnheiten und ausreichende Ruhe sind gute Möglichkeiten, die Gesundheit der Augen zu erhalten und einige Störungen und Probleme wie trockene Augen und Bindehautentzündung zu vermeiden. Das Tragen einer geeigneten Sonnenbrille, die 99 bis 100 Prozent der ultravioletten Strahlen abschirmt, kann auch Ihr Risiko für Katarakte, Makuladegeneration und Krebs senken.
Wenn Sie glauben, dass Sie aufgrund Ihrer Familiengeschichte ein höheres Risiko für Augenkrankheiten haben, sollten Sie Ihren Augenarzt konsultieren und Ihre Augen regelmäßig untersuchen lassen.