Jede der folgenden Erkrankungen kann Beulen am Zahnfleisch verursachen:
Krebsgeschwüre
Mehr als 50 % der Menschen in den Vereinigten Staaten entwickeln Krebsgeschwüre. Dabei handelt es sich um kleine, runde, schmerzhafte Beulen, die sich an folgenden Stellen bilden können:
- Zahnfleisch
- Zunge
- Weicher Gaumen
- Innenwangen
- Lippen
Experten wissen nicht, was die Ursache von Mundgeschwüren ist, aber einige glauben, dass sie entstehen, wenn das Immunsystem fälschlicherweise die Schleimhautzellen angreift, die den Mund auskleiden.
Rund 80 % der Wunden haben einen Durchmesser von weniger als 1 Zentimeter (cm) und verursachen nur geringe Schmerzen und Reizungen. Diese verschwinden normalerweise innerhalb einer Woche.
Rund 15 % der Wunden haben einen Durchmesser von mehr als 1 cm. Diese können starke Schmerzen verursachen und es kann 2 oder mehr Wochen dauern, bis sie abheilen. Sie hinterlassen oft eine Narbe.
Zirka 5 % der Wunden entwickeln sich in kleinen Knäueln, die sich zu Geschwüren zusammenschließen können. Diese Knäuel brauchen etwa eine Woche, um abzuheilen.
Diagnose und Behandlung
Wenn das Geschwür länger als 10 Tage anhält, sollte man einen Zahnarzt aufsuchen. Der Zahnarzt wird die Wunde untersuchen, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Die Behandlung zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Heilung zu beschleunigen und ein erneutes Auftreten zu verhindern. Zu den üblichen Behandlungen gehören Weichmacher und antiseptische Mittel.
Mundfäule
Mundfäule oder Candidiasis ist eine Hefeinfektion, die den Mund betrifft. Sie entsteht durch eine Überwucherung einer Hefeart namens Candida.
Personen mit Mundsoor können weiße Beulen oder Flecken auf dem Zahnfleisch, den inneren Wangen, der Zunge oder dem Gaumen feststellen.
Weitere Symptome von Mundsoor sind:
- Mundrötung oder Wundsein
- ein watteartiges Gefühl im Mund
- Rötung und Knacken in den Mundwinkeln
- Geschmacksverlust
- Schmerzen beim Essen oder Schlucken
Candida lebt normalerweise harmlos im Körper, ohne Probleme zu verursachen. Folgende Faktoren können jedoch dazu führen, dass sich die Hefepilze vermehren:
- schlechte Mundgesundheit
- Einnahme bestimmter Medikamente, wie Antibiotika und inhalative Kortikosteroide
- geschwächtes Immunsystem
Diagnose und Behandlung
Ein Arzt kann Soor in der Regel einfach durch einen Blick in den Mund diagnostizieren.
Die Behandlung kann die Anwendung eines Antimykotikums wie Clotrimazol, Miconazol oder Nystatin umfassen.
Bei schweren Infektionen kann ein Arzt eine antimykotische Tablette wie Fluconazol verschreiben.
Zahnzyste
Eine Zahnzyste ist ein flüssigkeitsgefüllter Gewebesack im Zahnfleisch, der entstehen kann, wenn das weiche Gewebe oder die Pulpa in einem Zahn abstirbt.
Zysten bilden sich normalerweise um die Wurzeln abgestorbener Zähne oder in Bereichen, in denen sich die Zähne nicht richtig entwickelt haben.
Zahnzysten und Zahnabszesse sind nicht dasselbe. Ein Zahnabszess ist eine Eitertasche, die sich aufgrund einer bakteriellen Infektion in der Nähe der Zahnwurzel bildet.
Symptome einer Zahnzyste sind:
- Anschwellen des Zahnfleisches um den Zahn
- ein Druckgefühl um den Zahn
- intensive Schmerzen im Zahn und im umliegenden Gewebe
- Anzeichen von Karies in den benachbarten Zähnen
Wenn die Zyste wächst, kann sie die Knochen um die Zähne schwächen. In schweren Fällen kann sie zu Zahnverlust führen.
Diagnose und Behandlung
Wer den Verdacht hat, dass er eine Zahnzyste hat, sollte einen Zahnarzt aufsuchen. Ohne sofortige Behandlung kann sich eine Zyste infizieren und sich zu einem Abszess entwickeln.
Der Zahnarzt wird eine Röntgenaufnahme oder ein MRT des Zahns anfertigen, um die Lage der Zyste zu bestimmen.
Die anschließende Behandlung kann Folgendes umfassen:
- Endodontische Therapie: Dabei reinigt der Zahnarzt das infizierte Zahnmark mit einem feilenartigen Instrument.
- Chirurgie: Dabei wird der Bereich um das Zahnfleisch herum geöffnet, um Zugang zur Zyste zu erhalten. Ein chirurgischer Eingriff kann notwendig sein, wenn die Zyste tief im Kiefer sitzt.
- Zahnextraktion: Möglicherweise muss der Zahnarzt den Zahn entfernen und die Zahnhöhle reinigen. Dann wird der Raum mit einer künstlichen Knochenmasse gefüllt, um zu verhindern, dass die Zyste zurückkommt.
Parodontaler Abszess
Ein parodontaler Abszess ist eine Ansammlung von Eiter im Zahnfleisch, das einen Zahn umgibt. Sie sind eine Reaktion des Immunsystems auf eine Infektion.
Ein parodontaler Abszess kann als rote Beule erscheinen, die sich durch das entzündete Zahnfleischgewebe schiebt. Menschen mit einem Abszess können auch einen pochenden Schmerz in den benachbarten Zähnen verspüren.
Diese Art von Abszess ist oft die Folge einer schweren Zahnfleischerkrankung, der Parodontitis. Bei Parodontitis entzündet sich das Zahnfleisch und zieht sich vom Zahn zurück.
Dadurch bilden sich tiefe Taschen zwischen Zahn und Zahnfleisch, in denen sich Bakterien ansammeln.
Diagnose und Behandlung
Ein Zahnarzt wird eine Röntgenaufnahme machen, um die Lage und das Ausmaß des Abszesses zu bestimmen.
Die Behandlung besteht darin, die Infektionsquelle zu entfernen und den Eiter abzulassen. Dazu können gehören:
- Inzision und Drainage: Dabei wird das Zahnfleisch aufgeschnitten, um den Abszess abzuleiten.
- Wurzelbehandlung: Dabei wird der Zahn angebohrt, um Zugang zu den Wurzeln zu erhalten. Der Zahnarzt entfernt dann den Abszess, füllt den Wurzelkanal und versiegelt den Zahn mit einer Füllung oder Krone.
- Zahnextraktion: Dies kann notwendig sein, wenn eine Wurzelbehandlung nicht möglich ist.
Mandibulartorus
Ein Mandibulartorus ist eine harmlose knöcherne Wucherung im Mund. Er kann an folgenden Stellen auftreten:
- am Mundboden
- am Munddach
- am äußeren Zahnfleisch der oberen Backenzähne
Mandibuläre Tori entwickeln sich oft paarweise, wobei sie jeweils auf gegenüberliegenden Seiten des Mundes wachsen. Obwohl sie recht groß sein können, sind sie nicht schmerzhaft und verursachen nur selten Symptome.
Diagnose und Behandlung
Mandibuläre Tori erfordern normalerweise keine Behandlung. In den meisten Fällen wird der Zahnarzt bei Routineuntersuchungen lediglich die Größe und Form der Wucherungen kontrollieren.
In seltenen Fällen kann ein Unterkiefertorus so groß werden, dass er das Sprechen oder die Mundhygiene beeinträchtigt. In solchen Fällen kann der Zahnarzt eine chirurgische Entfernung empfehlen.
Orales Fibrom
Ein orales Fibrom ist eine nicht krebsartige Wucherung, die sich im Mund entwickelt. Die Beulen, die es verursacht, können einen Millimeter bis zu mehreren Zentimetern groß sein und sind meist weiß oder rosa. Abgesehen von der Beule verursachen sie selten Symptome.
Orale Fibrome entstehen in der Regel als Reaktion auf Verletzungen oder Reizungen. Sie können an einer der folgenden Stellen entstehen:
- Zahnfleisch
- Zunge
- Innenwangen
- Innenlippen
- Mundboden
Diagnose und Behandlung
Obwohl die meisten oralen Fibrome harmlos sind, kann ein Zahnarzt empfehlen, sie zu entfernen, wenn sie lästig sind.
Nach der Entfernung der Wucherung kann der Zahnarzt sie zur weiteren Untersuchung einschicken. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, um das Vorhandensein von Krebszellen zu überprüfen.
Oralkrebs
Oralkrebs ist ein krebsartiges Wachstum oder eine Reizung, die sich in einem beliebigen Teil des Mundes oder des oberen Teils des Rachens entwickelt.
Oralkrebs kann sich in Beschaffenheit und Aussehen unterscheiden. Sie können aussehen wie:
- Klumpen oder Beulen
- verdickte Bereiche
- grobe Flecken oder Krusten
- beständige Wunden oder Reizungen
- rote oder weiße Flecken
- kleine, erodierte Bereiche
Weitere Symptome von Mundkrebs sind:
- Halsschmerzen oder das Gefühl, dass etwas im Hals steckt
- Taubheit
- Heiserkeit oder Veränderungen in der Stimme
Wer eines der oben genannten Symptome 2 Wochen oder länger verspürt, sollte seinen Arzt oder Zahnarzt aufsuchen.
Diagnose und Behandlung
Ein Zahnarzt kann bei einer Routineuntersuchung Anomalien im Mund feststellen und den Patienten für eine gründlichere Untersuchung an einen Arzt überweisen.
In einigen Fällen kann ein Arzt eine Biopsie durchführen. Dabei wird die Läsion ganz oder teilweise entfernt und zur weiteren Untersuchung an ein Labor geschickt. Die Diagnose kann auch Röntgenaufnahmen oder MRTs des betroffenen Bereichs umfassen.
Die genaue Behandlung hängt von der Art und dem Stadium des Krebses ab, besteht aber in der Regel aus mindestens einer der folgenden Maßnahmen:
- Chirurgie
- Strahlentherapie
- Chemotherapie