Das Wort Proboscis, die Bezeichnung für den langen, eindringenden, blutsaugenden Mundteil einer Mücke, hat nichts mit dem Wort „Sonde“ zu tun. Aber wenn man sich dieses Video des Wissenschaftsjournalisten Ed Yong anschaut, das zeigt, was der Mund einer Mücke macht, während sie in dir steckt – sie zappelt, windet sich und sucht nach einem Blutkreislauf, den sie aussaugen kann – könnte man meinen, dass der Name daher kommt.
Es ist leicht, sich den Mund einer Mücke als eine Nadel vorzustellen, die in dein Fleisch sticht, um ein Getränk zu finden. Aber unter deiner Haut befindet sich nicht nur ein Meer von Blut. Das rote Getränk, hinter dem die Mücke her ist, ist in Blutgefäßen abgesondert. Damit die Mücke einen Schluck nehmen kann, muss sie ihn erst einmal finden. Daher der tastende, erforschende Saugrüssel. Hier beschreibt Yong das Video:
Dieses Filmmaterial wurde von Valerie Choumet und Kollegen vom Institut Pasteur in Paris aufgenommen, die durch ein Mikroskop beobachteten, wie Malariamücken einen Hautlappen einer betäubten Maus bissen. Die dabei entstandenen Videos bieten einen noch nie dagewesenen Blick darauf, was genau passiert, wenn eine Mücke einen Wirt sticht und dessen Blut trinkt.
Der Mund der Mücken besteht aus mehreren Teilen, sagt Yong: Einige sind scharf und helfen beim Einstechen, während andere, wie die beiden, die man hier sieht, flexibel sind:
Die große Nadel in der Mitte des Videos besteht eigentlich aus zwei parallelen Röhren – dem Hypopharynx, der den Speichel nach unten leitet, und dem Labrum, das das Blut wieder nach oben pumpt. Wenn eine Stechmücke einen Wirt findet, suchen diese Mundwerkzeuge nach einem Blutgefäß. Sie brauchen oft mehrere Anläufe und einige Minuten, bis sie eines finden. Und überraschenderweise gelang dies bei etwa der Hälfte der von Choumet getesteten Mücken nicht. Sie konnten zwar alle stechen, aber es schien, dass viele von ihnen nicht saugen können.
Weitere Videos und Details über den wandernden Mund der Mücke finden Sie in der vollständigen Geschichte und der Originalstudie in der Zeitschrift PLOS One.
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