Indien ist für seine Vielfalt auf der ganzen Welt bekannt. Ethnische Kleidung ist nur eines der Dinge, die einen Teil Indiens von dem anderen unterscheiden. Die traditionelle indische Kleidung hat Bewunderer aus der ganzen Welt und Organisationen wie die UNESCO auf den Plan gerufen. Die Handwerkskunst, mit der Kunsthandwerker traditionelle Kleidung herstellen, ist wirklich unglaublich. Alle Formen von Kleidung sind sehr arbeitsintensiv und erfordern viel Liebe zum Detail. Viele dieser Kunstformen sind vom Aussterben bedroht, weil die Produktionskosten höher sind und sich nur wenige Menschen die hohen Kosten für ein Kleid leisten können. Dies hat das Textilministerium dazu veranlasst, nach Wegen zu suchen, um diese Kunsthandwerker zu unterstützen und ihr Talent und ihre Kunst zu erhalten. Da sich jeder indische Bundesstaat geografisch von den anderen unterscheidet, hat dies zu verschiedenen Arten von Kleidern und Stilen geführt.

Ausländische Einflüsse auf die indische Kleidung

Die traditionelle Salwar-Kurta oder der Salwar-Kameez entstand aus der Praxis der muslimischen Frauen, während der Mogulzeit geteilte Kleidungsstücke zu tragen. Dieses Kleid hat bis heute überlebt und es gibt eine Variante namens „Chooridar“, bei der der Salwar durch den „Chooridar“ ersetzt wird, eine spitz zulaufende Hose mit Falten am unteren Ende.

Das „Lehenga“ ist ein weiteres Kleid, das seinen Ursprung in der Mogulzeit hat. Es galt als ein Kleid, das die indischen Werte vollständig definierte, weshalb es wahrscheinlich bis heute überlebt hat. Auch heute noch werden Muster und Designs aus der Mogulzeit verwendet, obwohl es auch viele moderne Designs erhalten hat. In Gujarat und Rajasthan ist die Variante des Lehenga – der Ghagra Choli – mit einem Odhni oder einer Dupatta noch immer ethnisch geprägt und mit Spiegelarbeiten und Stickereien versehen. Einige Rajasthani-Frauen tragen auch schwarze Ghagra Cholis mit Kaurimuscheln und Spiegelstickereien. Während der Herrschaft der Nawabs in Lucknow entstand die ‚Sharara‘ oder ‚Gharara‘, die vom ‚Ghagra Choli‘ beeinflusst wurde.

Während der britischen Herrschaft trugen die Frauen in Westbengalen keine Blusen und bedeckten den Oberkörper mit dem Ende ihres Sarees. Die britische Bevölkerung fand das nicht angemessen, und so entstanden Blusen und Petticoats.

Der Saree ist ein indisches Kleid, das sich weltweiter Beliebtheit erfreut. Die UNESCO lobt ihn als „wertvollen indischen Beitrag zum kulturellen Erbe und zur kulturellen Vielfalt der Welt“. Kunsthandwerker im ganzen Land nutzen die lokal verfügbaren Ressourcen, um Sarees herzustellen, die ein Meisterwerk für sich sind. Die wunderschönen Webarbeiten und Muster auf den Sarees lassen einen über die Kreativität der Weberinnen staunen. Verschiedene Regionen Indiens haben unterschiedliche Spezialitäten und Varianten von Sarees. Es gibt zwar mehrere Varianten, aber die bekanntesten sind Chanderi und Maheshwari aus Madhya Pradesh, Banarsi Saree (mit Brokatarbeit), Paithan im Distrikt Aurangabad in Maharashtra hat die 2000 Jahre alte traditionelle Methode des Webens von Paithani Sarees mit reinen Goldfäden und Seidengarnen am Leben erhalten. Andere Arten von Sarees sind der Pochampally-Saree oder Pochampalli-Ikat aus Andhra Pradesh, bei dem geschickte Weber geometrische Muster in Seide weben. Assam ist die Heimat der goldfarbenen Muga-Seide, der feinsten der indischen Wildseiden-Sarees. Kanjivaram und Patola sind ebenfalls die feinsten Seidensarees Indiens.

Wenn man von Kaschmir-Kleidern spricht, kommt einem sofort der „Pheran“ in den Sinn. Es ist ein lockeres Wollkleid, das sowohl von Männern als auch von Frauen getragen wird, um den eisigen Temperaturen der Region zu trotzen. Es hat winzige Stickereien um den Hals und an den Rändern.

Sie haben sicher schon Bihu-Tänzerinnen in dem motivreichen ‚Mekhela Chador‘ tanzen sehen – dem traditionellen Kleid, das im Bundesstaat Assam getragen wird. Dieses Kleid ist aus Muga-Seide gefertigt und besteht aus einem rockähnlichen Unterteil. Der ‚Riha‘ und ‚Chador‘ wird am Oberkörper getragen.

Ein weiteres auffälliges Kleid des Nordostens ist das ‚Puanchei‘ aus Mizoram, das von jeder Mizo-Frau geschätzt wird. Es wird mit der „Kawrechi“-Bluse gepaart, die dem Bambus-Tanz durch die farbenfrohen Designs und Muster des Kleides eine ganz besondere Note verleiht.

Wenn wir uns der Männerkleidung zuwenden, stellen wir fest, dass aus dem unstrukturierten „Angrakha“, das in der Antike ein Hofkleid war, das „Bandhgala“ entstanden ist. Es ist heute ein bevorzugtes Kleid für Hochzeiten und formelle Anlässe. Es ist auch bei Politikern und Königshäusern beliebt. Ein weiteres Kleid, das als perfekt für Hochzeiten gilt, ist der Sherwani. Bei Hochzeiten sieht man Männer, die einen Dhoti oder einen Pyjama mit einem Sherwani anziehen. Der Sherwani wird auch bei anderen besonderen Anlässen wie Festen und anderen Feierlichkeiten getragen. In Nordindien wird zum Pyjama auch eine Kurta getragen. Der Pathani-Anzug ist in Patiala eine beliebte Alltagskleidung, und die reichere Version wird auch bei Hochzeiten getragen. In Srinagar ist er auch als „Khan“-Kleid bekannt.

Die Dhoti-Kurta ist die traditionelle Kleidung der Männer in den Dörfern und vor allem in den südindischen Städten. Sie ist ein ungesticktes Stück Stoff in einfarbig weiß, bunt oder kariert, das um die Taille gewickelt wird. In verschiedenen Teilen Indiens ist sie unter verschiedenen Namen bekannt, z. B. „Mundu“ in Malayalam, „Dhotar“ in Marathi, „Panche“ in Kannada und viele andere Namen. Der Dhoti wird fast überall in Indien getragen, aber die Form kann sich unterscheiden.

Diese Kleider tragen unsere jahrhundertealten Traditionen mit sich, die uns mit unseren Wurzeln verbunden halten und uns unsere lebendigen Kulturen genießen lassen.

admin

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