Hintergrund: Der Pectus excavatum resultiert aus einer dorsalen Abweichung des Brustbeins, die eine Verengung des anterior-posterioren Durchmessers des Brustkorbs verursacht. Es kann zu erheblichen kosmetischen Deformierungen und bei schweren Fällen zu einer Beeinträchtigung der Herz-Lungenfunktion führen. Das Nuss-Verfahren ist eine minimalinvasive Technik, bei der ein dünner, horizontal ausgerichteter Metallstab unterhalb der dorsalen Sternumspitze zur Korrektur der Pectusdeformität eingesetzt wird.
Zielsetzung: Identifizierung der Häufigkeit und der Arten von Nuss-Stabmigrationen, Vorstellung einer neuen Kategorisierung von Stabmigrationen und Präsentation von Beispielen für echte Migrationen und Pseudomigrationen.
Materialien und Methoden: Wir überprüften retrospektiv die elektronischen Krankenakten und alle relevanten radiologischen Studien von 311 pädiatrischen Patienten, die sich einem Nuss-Eingriff unterzogen. Wir bewerteten die Häufigkeit und Art der Stegmigrationen.
Ergebnisse: Eine Stegmigration wurde bei 23 von 311 Patienten (7 %) nachgewiesen und trat im Mittel 26 Tage nach der Operation auf. Stegmigrationen wurden subjektiv als Abweichung des Stegs von der auf den sofortigen postoperativen Röntgenbildern gezeigten Position definiert und anhand eines neuen Klassifizierungssystems als superior, inferior, rotierend, lateral oder umgedreht eingestuft. Sechzehn der 23 Migrationen erforderten eine erneute Operation.
Schlussfolgerung: Die Migration von Nuss-Stäben kann durch sorgfältige Auswertung von Röntgenserienaufnahmen diagnostiziert werden. Die Migration des Nussbalkens hat eine Vielzahl von Erscheinungsbildern und erfordert den Ausschluss einer Pseudomigration, die durch Änderungen der Patientenposition zwischen den Röntgenuntersuchungen entsteht.