In den letzten zwei Jahrzehnten wurden viele pathologische genetische Varianten in SCN5A, dem Gen, das die porenbildende Untereinheit des kardialen (monomeren) Natriumkanals Nav1.5 kodiert, beschrieben. Bei der negativen Dominanz handelt es sich um ein klassisches genetisches Konzept, bei dem ein „giftiges“ mutiertes Peptid das koexprimierte Wildtyp-Protein negativ beeinflusst und so dessen zelluläre Funktion beeinträchtigt. Dieses Phänomen wurde für genetische Varianten von multimeren K+-Kanälen beschrieben, deren Mechanismen gut verstanden sind. Unerwarteterweise zeigen mehrere pathologische SCN5A-Varianten, die mit dem Brugada-Syndrom in Verbindung gebracht werden, ebenfalls einen solchen dominant-negativen (DN) Effekt. Die molekularen Determinanten für diese Beobachtungen sind jedoch noch nicht geklärt. Dieser Übersichtsartikel fasst die jüngsten Erkenntnisse zusammen, die die Mechanismen beschreiben, die dem DN-Phänomen genetischer Varianten von K+-, Ca2 +-, Cl- und Na+-Kanälen und insbesondere der Brugada-Syndrom-Varianten von Nav1.5 zugrunde liegen. Dieser Artikel ist Teil einer Sonderausgabe mit dem Titel: Cardiomyocyte Biology: Integration of Developmental and Environmental Cues in the Heart, herausgegeben von Marcus Schaub und Hughes Abriel.

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